Umfrage: diese Städte wollen das Cannabis-Modellprojekt – und diese auf keinen Fall

Cannabis Modellprojekt Städte

Während mit einer Entkriminalisierung schon bis Ende diesen Jahres gerechnet werden kann – ob die Cannabis-Community damit zufrieden sein wird, steht auf einem anderen Blatt – soll nach der parlamentarischen Sommerpause im Herbst 2023 bekanntlich mit der Arbeit an der zweiten Säule der deutschen Legalisierung begonnen werden, sodass die Regelungen spätestens bis zum Ende der Legislaturperiode im September 2025 umgesetzt werden können. Inhaltlicher Gegenstand von Säule Nr. 2 ist die Regulierung des freien Verkaufs von Cannabis in Fachgeschäften in bestimmten Modellregionen. Schnell kursierten Gerüchte und Witzchen darüber, welche Städte sich darum reißen und welche sich wohl niemals darum bemühen würden, Teil der Cannabis-Modellprojekt-Städte zu werden. Klar, jeder hat so seine Stereotype über Berlin und Bayern im Kopf – und ja auch nicht unbedingt zu Unrecht.

Es könnte also durchaus den ein oder anderen überraschen, wie das tatsächliche Feedback der Städte ausfällt. Eine aktuelle Umfrage der „Welt“ unter den Rathäusern dieser Republik bringt diesbezüglich nun Klarheit. Elf Städte stehen einem Cannabis-Modellprojekt positiv gegenüber, eine weitere Handvoll ist noch unentschlossen und hält sich alle Möglichkeiten offen. Fünf Städte wiederum haben sich bereits mit Bestimmtheit gegen den regulären Cannabis-Verkauf auf Probe ausgesprochen.

Pro Cannabis-Modellprojekt

  • Frankfurt (Main)
  • Offenbach
  • München
  • Bremen
  • Hannover
  • Bonn
  • Tübingen
  • Leipzig
  • Schwerin
  • Wiesbaden
  • Darmstadt

Contra Cannabis-Modellprojekt

  • Aachen
  • Essen
  • Eisenach
  • Nürnberg
  • Freiburg

Fast alle der interessierten Städte werden übrigens von einer rot-grünen Mehrheit regiert. So kommt auch die etwas wunderliche Konstellation zustande, dass München gerne regulär Cannabis im Modellprojekt-Rahmen verkaufen möchte (zum großen Ärger der CSU) – wohingegen man in Berlin noch unentschlossen ist. Wäre die letzte Wahl dort (beziehungsweise die Regierungsbildung) anders verlaufen, dürfte sich Berlin wohl schon in der oberen Liste eingeordnet haben.

Sollte es in den nächsten Jahren tatsächlich dazu kommen, dass in München legal Cannabis verkauft wird, wohingegen der freie Verkauf in Berlin untersagt bleibt, dann dürften Söder, (Alko-)Holetschek und der Rest der CSU im Dreieck springen – das wäre die Sache ja schon fast wert (zumindest aus Perspektive eines Nicht-Berliners)…

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