Österreich: Drogenbericht 2017 – Cannabisverbot sinnlos

Auch in Österreich ist Cannabis verboten – und auch in Österreich scheint das komplett sinnlos zu sein. Allein die Konsumentenzahlen belegen schon: wer kiffen will, der kifft auch, unnötige und teure Strafverfolgung hin oder her. Erwischt wird man ja doch nicht (bis man dann doch erwischt wird – und aus Frust darüber erst mal einen rauchen muss).

Nichtsdestotrotz: der österreichische Staat möchte offenbar unglaubliche Mengen an Energie und Geld für die Strafverfolgung von Cannabiskonsumenten ausgeben, ohne damit irgendetwas von dem zu erreichen, was angeblich damit erzielt werden soll – man schämt sich noch nicht mal, das öffentlich zuzugeben:

Denn das Bundeskriminalamt meldete nun, dass 2017 zwei Drittel (28.549 von 42.610) aller angezeigten Vergehen nach dem Suchtmittelgesetz Cannabis-Delikte im Bereich von wenigen Gramm betrafen. Der „Kampf“ wird also auf dem Rücken derjenigen ausgetragen, die kaum über Cannabis verfügen, offensichtlich nichts verkaufen und auch sonst niemandem etwas getan haben (außer einen Joint zu rauchen anstatt besoffen in der Altstadt zu randalieren). Bravo!

2017 entdeckte die Polizei 948 Cannabis-Anbauanlagen, von denen allerdings bloß 133 mit mehr als 50 Pflanzen bestückt waren. Insgesamt wurden 1,6 Tonnen Cannabis beschlagnahmt – ein Witz gegenüber den geschätzt 250 Tonnen, die in Österreich vergangenes Jahr verbraucht wurden. Und was hat der Spaß gekostet?


„Die gesetzliche Verfolgung des einzigen opferlosen Verbrechens im österreichischen Strafrecht kostet den Staat nach unseren Schätzungen rund 430 Millionen Euro, denen gerade einmal beschlagnahmtes Cannabis im Wert von 20 Millionen Euro gegenübersteht“, kritisierte Toni Straka vom Hanf-Institut.

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