65 Kilo Hasch: Kommissar Zufall oder Kommissar Asozial?

Fotomontage: fahrender Polizeiwagen und Haschisch
flickr.com/photos/oberau-online/7723769260 / Adobe Stock

Die Polizei wird gerufen, um Ermittlungen anzustellen. Was hat da Priorität? Na klar: Wenn es irgendwo nach Gras riecht, dann wird das natürlich vorgezogen! Hier die Kurzversion der Geschichte, die am Mittwoch durch die „Tiroler Tageszeitung“ publik gemacht wurde: Am 8. April halten sich zwei Streifenbeamte „zu Erhebungen“ in einem Wohnblock im österreichischen Innsbruck auf. Dort riechen sie durch eine geschlossene Wohnungstür Marihuana und klingeln, um den Bewohner zu belästigen. Dieser agierte aber auch nur bedingt geschickt und händigte den Beamten anscheinend unmittelbar eine kleine Menge Cannabis aus. Die Beamten vermuten aber mehr Cannabis in der Wohnung und forderten daher einen Drogenspürhund ein. Noch bevor dieser eintrifft, lässt der 55-jährige Bewohner der Wohnung die Beamten allerdings herein und führt sie zu 65 Kilogramm Haschisch, die später von der Polizei freudetrunken vorgezeigt werden. Der 55-Jährige scheint allerdings bloß für das Bunkern der Ware und nicht für An- und Verkauf zuständig gewesen zu sein, vermutet die Polizei.

Der ein oder andere Verschwörungstheoretiker mag hier anmerken: Wie soll es nach Gras gerochen haben, wenn am Ende foliertes Haschisch aufgefunden wurde? Weswegen kümmerten sich die Polizisten nicht um ihren eigentlichen Zweck, der sie in den Innsbrucker Wohnblock geführt hat? Wieso wurde nicht veröffentlicht, was der eigentlich Grund des Polizeibesuchs dort war? Und wieso feiert sich die Polizei eigentlich anschließend so sehr, wenn sie angeblich alles Kommissar Zufall zu verdanken hat? War hier etwa doch Kommissar Asozial im Spiel?

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