Cannabis: Verkäufe von medizinischem Marihuana in Deutschland fast verdoppelt

Zwei Einmachgläser mit Marihauna, daneben ein paar Joints und Marihuana-Blüten

Wie viel Gras wird eigentlich so jeden Tag verkauft und konsumiert? Über diese Zahlen kann man in Deutschland und den meisten anderen Ländern nur spekulieren, solange der Schwarzmarkt die Fäden in der Hand hält. Einzig zu überprüfen ist die Menge an medizinischem Cannabis, das an diejenigen Patienten ausgegeben wird, die über eine der raren Ausnahmegenehmigungen verfügen – im Mai 2016 waren das ungefähr 650 Menschen.

Die Linke hat im Bundestag eine Anfrage an das Bundesgesundheitsministerium über die genauen Verkäufe gestellt, die Ergebnisse wurden in Zeitungen der Funke-Mediengruppe veröffentlicht. Deutsche Apotheken verkauften demnach seit 2011 insgesamt 233 Kilogramm Cannabis. Die Zahlen sind ansteigend und haben sich kürzlich fast verdoppelt: Im ersten Halbjahr 2015 wurden 34 Kilogramm Cannabis verkauft, im ersten Halbjahr 2016 waren es schon 62 Kilogramm.

Das Bundesgesundheitsministerium kündigte im Februar 2015 an, durch neue Gesetze den Zugang zu medizinischem Marihuana zu erleichtern. Geändert hat sich allerdings bislang praktisch nichts, um eine Ausnahmegenehmigung darf nur kämpfen, wer als aus therapiert gilt. Und auch dann gestaltet sich das Ganze sehr schwierig: Elf Menschen sind seit der Ankündigung bereits verstorben, bevor ihr Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung bescheinigt wurde.

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