THC-Entwöhnung: mit CBD ein Kinderspiel?

Eine Flasche mit CBD-Öl

Immer wieder gibt es gute Gründe, wegen denen Cannabisenthusiasten enthaltsam sein müssen oder es freiwillig sein möchten. Sei es vielleicht, weil der Dealer gerade einen Lieferengpass hat oder vielleicht auch, weil einem der eigene Konsum zu hoch erscheint. Normalerweise fällt ein Stopp oder eine vorübergehende Unterbrechung des Konsums leicht und es baut sich auch kein nennenswerter Konsumdruck auf. Aber es gibt auch einen kleinen Teil von Cannabiskonsumenten, der nach langen Konsumphasen ohne Cannabis dann plötzlich Probleme bekommt. Unruhe, Schweißausbrüche und andere Symptome erschweren dann vor allem in den Anfangstagen die Abstinenz und lassen viele erneut resigniert zu Marihuana oder Haschisch greifen. Nicht nur Friedbert Weiss, der zurzeit als ordentlicher Professor die Abteilung für Neurowissenschaften an einer Universität in Kalifornien leitet, sondern auch viele Freizeitkonsumenten, haben nun ein Mittel gefunden, das da Abhilfe schaffen kann. Es ist kaum zu glauben, aber es ist ein Bestandteil des Harzes der weiblichen Cannabispflanze – und zwar das in letzter Zeit zu einiger Berühmtheit gekommene Cannabinoid CBD (Cannabidiol). Wie dieses beim Beenden des Cannabiskonsums zu Rauschzwecken helfen kann, soll im Folgenden beleuchtet werden.   

Dazu vorab ein paar Informationen zu CBD und THC (Tetrahydrocannabinol). Diese beiden wichtigen Cannabinoide sind in unterschiedlichen Konzentrationen vorwiegend im Harz der weiblichen Cannabispflanze enthalten. Während THC hauptsächlich für den Rausch verantwortlich ist, wird CBD in der Wirkung unterschätzt. Es ist durchaus ein hochwirksames Cannabinoid, das aber alleine eingenommen keine bewusstseinsverändernde Wirkung zeigt. Erst in Kombination mit THC beeinflusst es den Rausch und es wird vermutet, dass ein Cannabisrausch ohne kleine Anteile CBD eher unangenehm ist. Leider sind die Wechselwirkungen nur ungenügend untersucht, sodass noch keine allumfassenden Aussagen getroffen werden können. Bekannt ist aber, dass CBD, wie auch THC, das körpereigene Endocannabinoidsystem beeinflusst – allerdings ohne einen Rausch zu erzeugen. Und das ist jetzt der Clou, der den Entzug von Cannabis erleichtert. Durch die Gabe von CBD wird der Stoffwechsel in unserem Denkorgan so verändert, dass es dem Körper nicht mehr so stark das Fehlen von THC signalisiert, wie es bei manchen Personen der Fall ist. Und damit sind die meisten psychisch begründeten Schwierigkeiten beim Cannabis-Stopp bereits nahezu verschwunden. Sicherlich fragen sich jetzt einige, wie sie ihre Abkehr von THC mit CBD denn in der Praxis gestalten können.

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