USA verweigern Cannabiskonsumenten die Einreise

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Zweieinhalb Monate sind nun seit der Amtseinführung von Donald Trump als Präsident der USA vergangen. Und wie wir berichteten, gab es bereits Ankündigungen seines Sprechers, gegen die bundesstaatlichen Legalisierungen von Cannabis in nun immerhin acht Bundesstaaten plus der Hauptstadt Washington, D.C. vorzugehen. Bislang gab es aber noch keine staatlichen Aktionen gegen Cannabisbetriebe in den USA, die – obwohl die Cannabisfirmen und -shops legal sind – vereinfacht gesagt noch legaler wären. Denn Bundesgesetz sticht die Gesetze der einzelnen Bundesstaaten. So hält die Cannabisbranche derzeit den Atem an.

Doch an der Grenze hat ein ultrahartes Eingreifen gegen Cannabis, besser gesagt gegen Cannabiskonsumenten, schon Bestand. Bereits unter Barack Obama gab es diese Praxis: Wie Leafly vergangene Woche meldete, wurden Ausländern, Greencard-Besitzern sowie Menschen, die eine US-Staatsbürgerschaft beantragt haben, Touristen- und Business-Visa verweigert, wenn sie den Grenzschützern gegenüber Marihuanakonsum zugaben oder von diesen auf andere Weise überführt wurden. Sogar in den Fällen, in denen es sich um medizinisches oder legales Cannabis handelte.

Einreisende werden nicht nur gefragt, ob sie Cannabis konsumiert haben, sondern es wird gezielt nach den kleinsten Hinweisen gesucht. Dies umfasst auch die Sichtung von Fotos in Mobiltelefonen, Social-Media-Accounts, E-Mails und aller anderen digitalen Spuren, die auf PC oder Smartphone zu finden sind.

Unter Trump sind derartige Kontrollen von persönlichen Elektronikgeräten bereits auf über 5.000 Kontrollen im Monat gestiegen. Immigrations-Experten befürchten außerdem eine weitere starke Zunahme solcher Kontrollen und Einreiseverbote. Wer eine derartige Untersuchung verweigert, kann ebenfalls an der Einreise in die USA gehindert werden. Und das bloß wegen Cannabis. Zwar kann man theoretisch sein Smartphone-Passwort „vergessen“, aber diese Taktik ist nicht ernsthaft zu empfehlen.

Traurig, aber für den Moment nicht zu ändern. Wer in die USA reist, ist daher dringend aufgefordert, alle Marihuana-Spuren vom Smartphone zu tilgen. Denn die Einreiseverbote, die aufgrund von Cannabis – auf dem Smartphone! Nicht etwa im Koffer! – verhängt werden, können sogar lebenslange Gültigkeit aufweisen. Daher sollte auch die aktuelle Ausgabe von Highway – Das Cannabismagazin oder der Hanfblatt-Button am Hemd dringend daheim gelassen werden. Schon das kleinste Anzeichen kann offenbar genügen, um sich ein Einreiseverbot aufzuhalsen.

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