Polizisten verwechseln Hibiskus- mit Cannabispflanzen: Älteres Pärchen äußerst unsanft festgenommen

Links: Hibiscus, rechts: Cannabis

Das gibt eine fette Klage: ein Paar aus Pennsylvania in den USA verklagt die Polizei und die Versicherung „Nationwide Insurance“. Denn einer der Vertreter dieses Unternehmens besuchte Edward (69) und Audrey Cramer (66) zu Hause, um einen Versicherungsfall zu besprechen. Dabei entdeckte er im Garten der beiden blühende Hibiskuspflanzen, die er für Cannabis hielt, und fotografierte diese, um sie der Polizei zuzusenden. Basierend auf diesen Fotos holte der zuständige Polizist, der behauptet „Erfahrung bei der Identifizierung von Marihuana“ zu haben, einen Durchsuchungsbefehl ein, wie die „New York Post“ berichtete.

Als Frau Cramer am nächsten Tag dem Klopfen an der Wohnungstür nachgab, blickte sie gleich in die Mündungen von einem Dutzend Sturmgewehren, die von einem Einsatzteam auf sie gerichtet wurden. Die beiden Verdächtigen wurden in Handschellen gelegt und viereinhalb Stunden lang in einem Polizeibus festgehalten – Audrey Cramer, die zum Zeitpunkt des Raids nur Unterwäsche anhatte, durfte sich trotz mehrfacher Bitten während dieser Zeit nicht anziehen und berichtete: „Ich wurde nicht als menschliches Wesen behandelt.“

Auch die Einwürfe von Edward Cramer, dass es sich bei den Pflanze ganz offensichtlich um Hibiskus handeln würde und sich die Polizisten doch bitteschön einmal die Blüten der Pflanze anschauen sollen, die nun wirklich gar nichts mit Marihuana zu tun haben, fruchteten nicht. Die Pflanzen wurden trotzdem konfisziert.

Irgendwann wurde dann auch wohl bei der Polizei entdeckt, dass es sich nicht um Cannabis handelte: die Cramers wurden nie angezeigt. Doch diese verklagen nun Polizei sowie das Versicherungsunternehmen, dessen Vertreter die beiden anschwärzte, unter anderem wegen übermäßiger Gewaltanwendung, falschen Anschuldigungen, fälschlicher Verhaftung, Verletzung der Privatsphäre und seelischer Belastung.

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