Nur die Revision könnte ihn retten: Familienvater (29) zum Tode verurteilt, weil er medizinisches Cannabisöl an Arme verschenkte

Pascal Volk/Flickr, #FREELUKMAN

Wir meckern ja gerne mal über die Cannabisgesetzgebung insbesondere in Deutschland, aber verglichen mit den Zuständen in Malaysia lebt es sich hierzulande wie im Weed-Paradies. Doch soll es hier nicht darum gehen, die deutschen Missstände zu relativieren, sondern um einen schlimmen Fall, der sich zur Zeit in besagtem Inselstaat in Südostasien abspielt – und in dem das letzte Wort hoffentlich doch noch nicht gesprochen ist. Denn sonst wird der junge Familienvater Muhammad Lukman den Tod am Galgen sterben – für eine Tat, die in den meisten anderen Ländern im schlimmsten Fall mit ein paar Jahren Haft geahndet würde. Das Todesurteil wurde in der Tat bereits verhängt, nur die Chance auf Revision gibt nun noch Hoffnung. Begonnen hatte alles vor etwa drei Jahren, als der 29-Jährige Lukman verhaftet und in seiner Wohnung drei Liter Cannabisöl und 279 Gramm gepresstes Blütenmaterial gefunden wurden. Der junge Mann arbeitete als Aktivist für eine Organisation, die es sich zum Ziel gemacht hatte, die Bevölkerung über die Vorteile von medizinischem Cannabis aufzuklären. Die bei der Wohnungsdurchsuchung beschlagnahmten Cannabisprodukte hatte Lukman teilweise umsonst an Kranke und Schwache verteilt, die sich die Medizin sonst niemals hätten leisten können. Die Verteidigung bemühte sich, diesen Punkt immer und immer wieder zu bekräftigen: Lukman sei kein Dealer gewesen, sondern ein Idealist, der finanziell nicht von der Distribution profitierte. Außerdem dürfe das Gericht nicht die Forschungsergebnisse der letzten Jahre auf dem Gebiet des medizinischen Cannabis und die globalen Öffnungstendenzen außer Acht lassen. Seit dem Erlass des Dangerous Drugs Act von 1952 gilt Malaysia weltweit als eines der Länder mit den grausamsten und härtesten Cannabisgesetzen überhaupt. 

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