Norwegischer Star-Polizist muss wegen Schmuggels von 14 Tonnen Haschisch für 21 Jahre ins Gefängnis

Cannabis-Cop Eirik Jensen / picture alliance / AP Images

Cannabis ist eine im Verhältnis zu praktisch allen anderen Drogen harmlose Pflanze und völlig zu Recht fordern Millionen Menschen weltweit eine vollständige Legalisierung von Cannabis für erwachsene Konsumenten. Auch viele Polizisten können an ihre Aufgabe, Cannabiskonsumenten zu verfolgen, nicht richtig glauben und führen ihren Job mit einem Magengrummeln aus.

Es gibt allerdings auch Polizisten, die noch einen ganzen Schritt weitergehen: Anfang des Jahres berichteten wir bei Highway unter anderem über eine Kleinstadt in Spanien, in der die Hälfte aller angestellten Polizisten wegen dem Schmuggel von Haschisch verhaftet wurden sowie über den Leiter einer Anti-Drogen-Einheit in Finnland, welcher der Einfuhr von 800 Kilo Haschisch überführt wurde – und dies mit einer Gefängnisstrafe von zehn Jahren bezahlen musste.

Jetzt wurde ein Fall publik, der den letzten noch einmal deutlich in den Schatten stellt: Der norwegische Polizist und Star-Ermittler Eirik Jensen wurde vom Bezirksgericht Oslo wegen Schmuggels von knapp 14 Tonnen Haschisch verurteilt – und zwar zu einer Freiheitsstrafe von 21 Jahren. Bitter für einen Mann von 60 Jahren.

Eirik Jensen soll in kriminelle Aktivitäten verstrickt gewesen sein, Geld und Geschenke angenommen haben und die Drogenschmuggel-Aktivitäten eines seiner Informanten stillschweigend hingenommen haben. Ein Drogenhändler, der mit Jensen zusammenarbeitete, sagte in seinem Prozess gegen Jensen aus, der seit seiner Festnahme im Februar 2014 suspendiert war und nun verurteilt wurde.

Bis zu seiner Verhaftung galt der Polizist als unkonventioneller Ermittler mit hervorragenden Kontakten, wie Spiegel Online berichtet: er klärte etwa einen Einbruch in ein Schloss der norwegischen Königsfamilie auf und wurde dafür mit einem Dankesbrief der Königsfamilie bedacht. Für seine Schmuggelaktivitäten, immerhin dem größten Drogendelikt in der Geschichte Norwegens, hat er jedoch – außer von Tausenden Kiffern, die von seinem durchgewunkenen Haschisch gekostet haben – wohl keinen Dank zu erwarten.

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