Neue Cannabiskirche: Kiffen als höchstes Sakrament

Welches Unheil hat die Religion nicht schon über die Menschheit gebracht? (Glaubens-)Kriege, Folter, Terrorismus, systematischer Kindesmissbrauch – die Liste der im Namen Gottes verübten Grausamkeiten ist nicht gerade kurz. Da stellt sich natürlich nicht zu unrecht die Frage, ob eine weitere religiöse Organisation gerade das ist, was die Menschheit wirklich braucht.

Doch Gräueltaten und Fanatismus sind von der International Church of Cannabis, die am 20. April, dem Welkiffertag, in Denver, Colorado, ihre Pforten öffnen wird, eher nicht zu erwarten. Die Elevationalists, so nennen sich die Mitglieder der Kirche, sehen ihr oberstes Ziel in der Selbstfindung und -optimierung – und das Rauchen von Marihuana ist auf diesem steinigen Weg ihr höchstes und wichtigstes Sakrament. Die Elevationalists vergleichen dabei ihren religiösen Cannabiskonsum mit der zeremoniellen Darreichung von Wein, wie es in beispielsweise in der katholischen Kirche zu bestimmten Anlässen brauch ist.


Die Stadtverwaltung Denvers, wo Cannabis nicht nur medizinisch, sondern auch zum Freizeitgebrauch erlaubt ist, sieht die Organisation und ihr Vorhaben kritisch. Für sie ist das Vorhaben der Elevationalists nur ein geschmackloses Ausnutzen einer gesetzlichen Grauzone, um das Verbot des öffentlichen Marihuanakonsums zu umgehen – unter dem Deckmantel der freien Religionsausübung.


Einen Mangel an Fleiß und Engagement kann man den Elevationalists jedenfalls nicht vorwerfen. Das Hauptgebäude der International Church of Cannabis, ein 113 Jahre altes Kirchengebäude, wurde ohne Kosten und Mühen zu scheuen liebevoll und durchaus spektakulär renoviert und verziert, wovon man sich in diesem Video überzeugen kann:

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein