Meilenstein in Kanada: legales Cannabusiness erstmals größer als Schwarzmarkt

Gläser gefüllt mit Marihuana

Der Anti-Cannabis-Front brechen so langsam aber sicher die Argumente weg. Die seit Jahr und Tag wichtigste Säule dabei, das wackelige Konstrukt des angeblich steigenden Konsums unter Jugendlichen nach der Freigabe, ist schon in sich zusammengefallen. Spätestens seit die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags in einem Papier über die entsprechenden Datenlage informiert hat, dürfte das auch der CDU klar sein.

Die andere tragende Stütze im Prohibitions-Narrativ, die auch Drogenbeauftragte Ludwig in Interviews immer wieder aufbaut, ist die angeblich nicht abebbende Popularität des Schwarzmarkts. Ganz nach dem Motto: bringt doch eh alles nix! Tja, aber auch damit hat es sich wohl bald erledigt, wenn man sich die neusten Zahlen aus Kanada anschaut.

Bloomberg Kanada berichtet aktuell, dass die Cannabis-Gesamtausgaben der kanadischen Haushalte im zweiten Quartal 2020 auf dem legalen Markt erstmals die für den illegalen Schwarzmarkt überstiegen haben. Es stehen 648 Millionen Kanadische Dollar durch Freizeitcannabis zuzüglich 155 Millionen durch Patienten umgesetzte Kanadische Dollar, also 803 Millionen Kanadische Dollar (knapp 517 Millionen Euro) an legalem Cannabisgeld, 784 Millionen Kanadischen Dollar (ca. 504 Millionen Euro) an illegalen Schwarzmarkteinnahmen gegenüber. Damit hat die legale Cannabisindustrie einen wichtigen Meilenstein setzen können, dem in Zukunft wohl noch weitere folgen werden. Das ist natürlich eine gute Sache für das dortige Cannabusiness, genauso wie für die vielen Konsumenten, die sich offenbar mehr und mehr für die Vorzüge der Legalität begeistern können (oder nach einigen Anlaufschwierigkeiten auch endlich einfach besser versorgt werden).

Die neuen Daten sind aber auch von enormem Wert für die weniger begünstigten Länder wie zum Beispiel die Bundesrepublik, die sich nach wie vor mit reaktionären (Regierungs-)Ansichten rund ums Thema herumschlagen muss. Denn ab jetzt kann sich Drogen-Dani eben nicht mehr so einfach vor die versammelte Presselandschaft stellen und herumposaunen, dass eine Legalisierung in puncto Verdrängung des Schwarzmarkts sowieso nichts bringe. Okay, okay, erwischt! Nicht, dass sie die neuen Erkenntnisse daran hindern würde, das wider besseren Wissens weiterhin zu tun. Denn bis sich die Entwicklungen bei CDU/CSU herumgesprochen haben, werden wohl noch fünfzig Jahre ins Land ziehen. Aber immerhin wäre es in dem Fall dann für den Normalbürger leicht nachzuprüfen, dass es sich um eine glatte Lüge handelt.

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