Cannabis in Colorado: Über 151 Millionen Dollar Steuereinnahmen in nur 10 Monaten

Vier Einmachgläser mit Marihuana

Colorado verkauft 2016 Weed im Wert von 1,3 Milliarden Dollar. Steuereinnahmen von über 150 Millionen Dollar für den Staat – 50 Millionen gehen an die Schulen, knapp 20 Millionen an Obdachlose und Schlechtergestellte.

Ja in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Welt noch in Ordnung: Jedes Jahr werden Millionen und Abermillionen dafür ausgegeben, kleine Cannabiskonsumenten zu verfolgen, zu durchsuchen, einzusperren, zu verklagen und zu verurteilen. Alles im Namen des Volkes. Komisches Volk, dass angeblich möchte, dass friedliche Mitbürger drangsaliert werden – querfinanziert durch die eigenen Steuerzahlungen.

In dieser Hinsicht sind die meisten Amerikaner tatsächlich weniger komisch. Dort wird das Volk aber neuerdings auch tatsächlich gefragt, wie es denn gerne mit Cannabis umgehen möchte – inzwischen ist in etwa der Hälfte aller Bundesstaaten medizinisches Cannabis und in acht Bundesstaaten auch „freizeitliches“ Cannabis legalisiert. Auf den Wunsch der Bürger hin (wir berichteten).

Und so werden im Amerika des Jahres 2016 viele Millionen an Steuergeldern generiert, nur durch den Verkauf von Cannabis. Alleine in Colorado, wo seit dem 1. Januar 2014 legal Gras und Hasch verkauft werden dürfen, sind bloß in den zehn Monaten zwischen Januar 2016 und Oktober 2016 über 151,4 Millionen Dollar an Steuereinnahmen zusammengekommen. Bis Ende des Jahres wird alleine im Bundesstaat Colorado mit etwa 1,3 Milliarden Dollar Umsatz durch Cannabisverkauf gerechnet. Die Einnahmen der Cannabissteuer in Colorado könnten bis Jahresende also zusammen so viel Geld in die Kassen spülen, wie in den beiden Jahren 2014 und 2015 zusammen.

Die Cannabissteuer in Colorado setzt sich derart zusammen: 2,9 Prozent „normale“ Verkaufssteuer sowie eine „Spezial“-Verkaufssteuer von 10 Prozent. Großhandels-Transaktionen werden mit 15 Prozent Steuer belegt, wovon jährlich die ersten 40 Millionen komplett an Schulen und Schul-Projekte weitergeleitet werden.

Und da die Einnahmen durch die Großhandelssteuer Ende Oktober schon knapp 50 Millionen betrugen, ist dies auch problemlos möglich: 40 Millionen gingen an die Schulen selbst, zehn Millionen landeten bis jetzt im staatlichen Schul-Fond. Da nicht nur die Grasverkäufe in Colorado 2016 stiegen, sondern auch die Obdachlosigkeit (nein, es besteht kein Zusammenhang – Schuld sind, wie meistens, andere Drogen: in der Hauptsache Alkohol und Opiate), hat der Gouverneur angekündigt, 12,3 Millionen der Grassteuereinnahmen 2016 für Wohnprojekte für Obdachlose und weitere 6 Millionen für Wohnprojekte für finanziell schlechter Gestellte auszugeben.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein