U-Haft: Mutter besorgt vier Kilo Weed für Sohn

Tüte mit Marihuana

In manchen Familien geht es heiß her und gerade im Gras-Geschäft sind Zusammenschlüsse von Familienmitgliedern gar nicht mal selten – in der Regel handelt es sich aber um Vater-Sohn-Organisationen, wo dann auch oft der Vater den höherrangigen Geschäftspartner abgibt. In Euskirchen wurde nun eine interessante Variante vor Gericht verhandelt, wie beim „Express“ zu lesen ist. Ein 26-jähriger Euskirchener wird der gewerbsmäßige Handel mit mindestens neun Kilogramm Marihuana vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft setzte den Kurs auf sechs Euro fest, sprach also von einem Mindestwert von 54.000 Euro.

Allerdings steht nicht nur der 26-Jährige vor Gericht, sondern auch dessen 50-jährige Mutter. Denn diese soll dem Sohn bei der Beschaffung des Marihuanas geholfen haben, angeklagt ist sie wegen einer telefonischen Bestellung von vier Kilo Gras, die sie für ihn in den Niederlanden aufgab. Zu diesem Zeitpunkt wurden die beiden allerdings schon überwacht, sodass der Sohn nach der Abholung von der Polizei gestoppt wurde. Die Mutter sagte nun aus, dass sie bloß ihrem Sohn aushelfen wollte, der durch seine Geschäfte immer mehr Probleme anzog.

Den telefonisch organisierten Vier-Kilo-Kauf bei einer niederländischen Weed-Händlerin machte die Mutter angeblich nur deswegen klar, weil das Handy des Sohnemanns keine Auslandsgespräche zuließ. Die Staatsanwaltschaft wird sich allerdings nicht nehmen lassen, nachzuhorchen, ob sie dies nicht vielleicht getan hat, weil ihr Sohn fünf Tage zuvor bereits zu einer Geldstrafe verurteilt worden war. Zum Dank für ihre Mithilfe sitzt die Mutter nun allerdings seit sieben Monaten in Untersuchungshaft. Diese wird wohl auch noch einen Moment andauern – der Prozess wird zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt.

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