Schwestern (17, 19) aus Bayern als naive Dealerinnen: Geld weg, Job weg, Wohnung weg

Eine Frau in weißem T-Shirt hält zwei Hanfblätter vor ihre Brüste
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Seltsames aus Bayern: Ein Bekannter von zwei Schwestern im Alter von 17 und 19 Jahren, der gelegentlich einen Joint mit den beiden rauchte, fragte die jüngere Schwester, ob sie nicht Gras für 3.000 Euro klarmachen könnte. Auf die Schnelle vom Gedanken an einen schönen Schnapp angefixt, sagten die beiden Schwestern zu und setzten einen 19-jährigen Nachbarsjungen an, einen Verkäufer ausfindig zu machen. Das tat er auch und so wurden Zeit und Ort der Übergabe ausgemacht.

Der Schwätzer, der die Bestellung bei den beiden Mädels aufgegeben hatte, sagte vor lauter Schreck, dass das Ganze plötzlich tatsächlich funktioniert, aber ab. Und was machen brave Mädels? Nicht ebenfalls absagen, nein: Sondern Privatkredite aufnehmen und das Sparschwein plündern, um den noch nie getroffenen Dealer nicht zu verärgern. Gesagt, getan.

Die Übergabe, zu der der Nachbarsjunge die ältere Schwester zum Schutz begleitete, funktionierte reibungslos und der jungen Frau wurde ein Plastikeimer mit dem Gras übergeben, dass sie ohne die Menge zu überprüfen entgegennahm. Jetzt stand ein Plastikeimer voll Gras in ihrem Kleiderschrank und das gute Geld war in Weed investiert. Also ging sie auf Kundensuche und fand einen Abnehmer, dem sie zwei Gramm verkaufte. Natürlich nicht ohne ihm vorher den Eimer voll Gras zu zeigen.

Na klar: Die Gelegenheit ließ sich der junge Mann nicht nehmen und drang später unerlaubt in die Wohnung ein, um den ganzen Graseimer zu stehlen. Also Geld und Drogen weg. Was tun also die beiden Schwestern? Natürlich: Die Bullen anrufen. Wenn man einem Dealer einen Kauf zusagt, dann nimmt man einen Privatkredit auf, und wenn man etwas gestohlen bekommt, dann ruft man die Polizei an. In Bayern ist die Welt halt noch in Ordnung.

Und die Polizei zwar blöd, aber nicht dumm: Daher kam ziemlich schnell raus, dass es sich bei dem Diebesgut um Marihuana handelte. Der Dieb wurde inzwischen sogar vor Gericht gestellt und (noch nicht rechtskräftig) verurteilt. Die beiden Mädels hingegen durften sich nun Anfang der Woche zusammen mit ihrem Nachbarn vor dem Jugendrichter einfinden, wie „OVB online“ meldete. Dort konnten sie glaubhaft machen, das Gras nach der Absage des ursprünglichen Käufers nur aus Angst vor dem unbekannten Verkäufer trotzdem gekauft zu haben. Des Weiteren gab es ein umfassendes Geständnis aller Beteiligten. Alle waren sich daher einig, dass solche Spezialisten nicht nach Erwachsenenrecht verurteilt werden dürften. In Bayern sieht eine angeblich milde Jugendstrafe dann so aus: 500 Euro Bußgeld und eine Woche Arrest für die 19-Jährige, acht Tage gemeinnützige Arbeit und Wochenendarrest für die jüngere Schwester und 500 Euro Bußgeld für den nachbarlichen Unterstützer.

Und da wir in Bayern sind, sorgt die Gesellschaft noch für die Zusatzstrafe: Die Schwestern haben nicht nur das Geld beziehungsweise Gras verloren, nein, im Zuge der Entdeckung ihrer Aktivitäten wurden sie auch noch aus ihrer Wohnung geschmissen und ihre Arbeitsstellen wurden gekündigt. So macht man die Leute fertig! Ein Prosit auf Bayern!

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