Mehrheit deutscher Kriminalbeamter fordert Cannabis-Entkriminalisierung

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Das ist doch mal ein Statement: Der BDK (Bund Deutscher Kriminalbeamter) spricht sich in aller Deutlichkeit für eine vollständige Entkriminalisierung von Cannabiskonsum aus. Der Chef der 15.000-Mitglieder-starken Polizeigewerkschaft, André Schulz, bekräftige im Gespräch mit der Bild, dass die „Die Prohibition von Cannabis (…) historisch betrachtet willkürlich erfolgt und bis heute weder intelligent noch zielführend“ sei. Er kritisierte außerdem, dass „70 Prozent der Drogenfälle der Kripo (…) sich mit den Konsumenten, nicht mit Dealern“ befassten.

Eine wichtige Ausnahme bleibt für den BDK allerdings das Führen eines Fahrzeugs: Dies soll sowohl unter Alkohol- als auch unter Einfluss von Cannabis weiter verboten bleiben. Schulz ging gegenüber der Bild-Zeitung nichtsdestotrotz sogar soweit, sich zu folgender Aussage hinreißen zu lassen: „Cannabis, so meine Prognose, wird in Deutschland nicht mehr allzu lange verboten sein.“ In Anbetracht der Tatsache, dass nun sowohl die Mehrheit aller deutschen Krininalbeamten als auch der sogenannte „Schildower Kreis“, ein einflussreiches Netzwerk von Strafrechtsprofessorinnen und -professoren, ausdrücklich für eine Entkrimilasierung werben, könnte er damit sogar verdammt richtig liegen…

Leser der Highway-Printausgabe wird dies nicht sehr überraschen, hatte sich Schulz doch bereits im November in einem Interview im Rahmen der Cannabis Normal!-Konferenz des DHV (Highway 01/2018) ähnlich geäußert. Die erneute Bekräftigung gegenüber einem Medium wie der reaktionären Bild hat aber sicher noch einmal eine ganz andere Qualität.

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