Kiloschwere Deals: Pfarrer wegen Cannabishandel vor Gericht

Ein ungewöhnlicher Cannabis-Fall wird gerade vor dem Landgericht in Chemnitz verhandelt. Dem Angeklagten, einem 49-jährigen Mann, wird vorgeworfen, in den Handel mit kiloweise Marihuana verwickelt gewesen zu sein – und das in elf Fällen. Dabei sei er, eigenen Angaben zufolge, an derartigen illegalen Geschäften eigentlich überhaupt nicht interessiert, er sei nur immer tiefer in die Geschäfte hineingeschlittert. Warum? Sozusagen aus Nächstenliebe – handelt es sich bei dem geständigen Angeklagten doch tatsächlich um einen Pfarrer.



Um einem jungen Mann mit finanziellen Problemen aus der Patsche zu helfen, ließ sich der Mann Gottes immer weiter in die verbotenen Deals hineinziehen, zunächst nur vorsichtig begleitend, später führte er dann geschäftliche Verhandlungen sogar selbst durch. Vor Gericht gab er reumütig an, die ganze Sache vielleicht unterschätzt zu haben und generell zu liberal gegenüber Cannabis eingestellt zu sein – es sei ihm einfach wichtig gewesen, dass keine harten Drogen im Spiel gewesen seien. Außer dem Glas Rotwein zum Feierabend sei er „nicht drogenaffin“, so der Pfarrer. Ob ihm das bei der Festsetzung des Strafmaßes hilft, bleibt vorläufig abzuwarten. Das Urteil wird erst in etwa einer Woche erwartet, ist aber vielleicht gar nicht so wichtig. Denn wir alle wissen ja, dass man sich in letzter Instanz immer vor dem Herrgott selbst verantworten muss…

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