Hopfenbauernstochter und Drogenbeauftragte Mortler warnt vor Cannabis als Lifestyle-Produkt

Fotomontage: wikipedia.de, Markburger83 / Henning Schacht

Unsere liebste Drogenbeauftragte meldet sich mal wieder zu Wort, um in einem Interview mit der „Welt“ vor den riesigen Gefahren des Cannabiskonsums zu warnen. Wie zu erwarten war, hat sich an Mortlers vorgestriger Einstellung bezüglich Marihuana wenig geändert. Zu jeder Gelegenheit brüstet sie sich mit dem Medizin-Gesetz von 2017, das aber auch gerne als Anbauverhinderungsgesetz verschmäht wird und auch davon unabhängig noch ausbaufähig wäre. Einer kompletten Legalisierung stellt sie sich nach wie vor mit ebenso altbekannten wie widerlegten „Argumenten“ entgegen.

Das CSU-Mitglied, immer das Wohl der Bevölkerung im Blick und niemals Lobbyinteressen, befürchtet eine gefährliche Verharmlosung des Rausch- und Arzneimittels als trendiges Lifestyle-Produkt. Als Beispiel dafür nennt Mortler den CBD-Hype in der Schweiz, wo man die THC-freien Blüten problemlos in Kiosk und Supermarkt erstehen kann. Die Bundestagsabgeordnete und Meisterin der Hauswirtschaft gibt weiterhin zu bedenken, dass „wegen keiner anderen illegalen Droge heute so viele Menschen behandelt werden müssen wie wegen Cannabis“. Hmm, okay. Eine schwammige Feststellung, die leider im Zuge des kritiklosen Wiederkäuens in anderen Blättern der Mainstream-Presse über die nächsten Tage sicher noch öfter auftauchen wird. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich natürlich, wie schwachbrüstig und irreführend ein solcher Satz ist. Zum einen ist die Zahl derjenigen Suchtpatienten, die durch gerichtliche Maßnahmen zu einer Therapie gezwungen oder gedrängt werden, obwohl diese eigentlich nicht nötig wäre, nicht zu unterschätzen. Zum anderen ist Cannabis aber auch die mit großem Abstand weitverbreitetste illegale Droge, da sollte es nicht wundern, dass eben auch dementsprechend mehr Menschen Suchtproblematiken entwickeln.

Bei all dieser geballten Unkenntnis (oder Verleumdung) kann man als Cannabisliebhaber ja schon fast froh sein, dass Marlene Mortler sich in ihrer zweiten Amtszeit verstärkt dem Thema Medikamentenmißbrauch widmen möchte. Obwohl, Cannabis ist ja nun auch Medizin…

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