Gaga-Aktion zur Suchtprävention: betreutes Saufen im Klassenzimmer

Emily Allen / Flickr

Das Projekt „Lieber schlau als blau“, zur Suchtprävention, sorgt zur Zeit für Aufruhr im ostdeutschen Templin. Besorgte Eltern steigen auf die Barrikaden, sollen doch im Rahmen des Programms heranwachsende Schüler mit Bier, Wein und Schnaps abgefüllt werden. Stattfinden soll das Ganze direkt im Klassenzimmer, wo die Schüler unter Aufsicht der Lehrkräfte an das „vernünftige Trinken“ herangeführt werden sollen.

Ein Formular, das hier eingesehen werden kann, fordert die Eltern doch tatsächlich dazu auf, anzukreuzen, wie viele „Trinkeinheiten (TE)“ ihren Sprösslingen für die Aktion erlaubt werden sollen. 0,33 Liter Bier, 0,2 Liter Wein, 0,3 Liter Alkopop oder sogar 0,04 Liter hochprozentiges zählen als eine TE. Maximum sind 4 TE, also zum Beispiel vier doppelte (!) Schnäpse. Das reicht, um selbst erfahrene Alkoholkonsumenten betrunken zu machen. Zumindest für alle noch nicht volljährigen Schüler bleiben aber wenigstens Schnaps und Alkopops aber tabu.

Schulleiterin Barbara Liedtke verteidigt das Projekt: „Es geht ja nicht ums Besaufen, sondern ums Beobachten der Folgen. Schüler, die sich rühmen, dass ihnen Alkohol nichts ausmacht, sollen erleben, dass sie doch nicht so stark sind.“ Ob das Projekt die gewünschten Effekte bringt, ist mehr als fraglich, allerdings nicht, woher die Unterstützung für das Projekt kommt: es wird seit Jahren aus Steuergeldern finanziert.

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