Bei Duisburg: Cannabis in alter Brauerei angebaut

Luftaufnahme von alter Brauerei
KDF-TV & Picture 2020

Angesichts der andauernden Gegenüberstellung von Alkohol und Cannabis, die sowohl von Legalisierungsbefürwortern als auch -Gegnern immer wieder vorgebracht wird (mit unterschiedlichen Stoßrichtungen freilich) und die man durchaus als absurde Substanz-Rivalität bezeichnen könnte, entbehrt es nicht einer gewissen Ironie wie nah Cannabis- und Hopfengewächse sich verwandtschaftlich eigentlich stehen: denn botanisch gesehen sind sie sozusagen „Geschwister“ unter dem Dach der Familie der Hanfgewächse. 

Es darf allerdings bezweifelt werden, dass der Grower, der sich das seit 1968 vor sich hin rottende Ibing-Brauereigebäude aus diesem Grund aussuchte, um dort in Ruhe sein Cannabis anzubauen. Vielmehr interessierte ihn wohl die auf den Bildern erkennbare Abgeschiedenheit der Anlage mitten in einer Bauruine in Mülheim an der Ruhr nahe Duisburg. Leider war der Ort dann wohl doch nicht abgeschieden genug, zumindest einem anonymen Hinweisgeber schien der Anbau dort ein Dorn im Auge gewesen zu sein.

Elf Pflanzen wurden bei dem Polizeieinsatz gefunden, der Betreiber konnte laut Presseberichten bisher glücklicherweise nicht ermittelt werden. Und auch wenn seine Pflanzen nun zerstört werden: junge Cannabispflanzen, die auf einem verrosteten Bier-Braukessel gen Himmel wachsen (siehe oben rechts auf dem Artikelfoto) – damit hat der Unbekannte (ob nun bewusst oder nicht) ein schönes Bild für einen längst überfälligen Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik kreiert. Nichtsdestotrotz ist es natürlich schade, dass es nach dem Aus des Ibing-Pils nun bis auf Weiteres auch kein Ibing-Weed gibt…

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